bgwsm bgwsmartphone bgwsmartphone

Ameisen in Augsburg


descAmeisen sind eine Familie der Insekten innerhalb der Ordnung der Hautflügler.

 

Weltweit sind etwa 12000 Arten bekannt. Von den 87 in Bayern vorkommenden Ameisenarten gelten 59 als gefährdet.

 

Wegen ihrer engen Biotopbindung eignen sich Ameisen als gute Indikatorarten für die naturschutzfachliche Bewertung vor allem von Trockenlebensräumen.

 

 

Arbeitsteilige Gemeinschaft

Ameisen leben in arbeitsteiligen Insektenstaaten, die immer in mindestens drei sogenannte „Kasten“ unterteilt sind: fruchtbare Weibchen (Königin), fruchtbare Männchen und Arbeiterinnen. Die Arbeitsteilung spiegelt sich in zum Teil erheblichen Unterschieden im Körperbau wider. Besonders Königinnen sind in der Regel größer als die übrigen Tiere.

 

Ameisenstaaten bestehen aus einigen hundert bis mehreren Millionen Individuen. Arbeiterinnen haben nur eine Lebenserwartung von maximal zwei bis drei Jahren, eine Königin kann aber – wie z.B. bei der Roten Waldameise – bis zu 25 Jahre alt werden.

 

Staaten mit nur einer Königin können meistens nur so alt werden wie die Königin selbst, da nach deren Tod keine Eier mehr gelegt werden. Staaten mit zwei oder mehr Königinnen werden in der Regel 50 bis 80 Jahre alt.

 

 

Selbstlose Aufopferung?

descAuf den ersten Blick arbeiten die Arbeiterinnen der Ameisen „selbstlos“ darauf hin, dass nur die Königin ihre Gene an Nachkommen weitergeben kann. Sie stellen also angeblich den Fortpflanzungserfolg der Königin „uneigennützig“ über ihr eigenes Leben.

 

Auf den zweiten Blick stimmt dies jedoch nicht: Aufgrund der speziellen Fortpflanzung staatenbildender Insekten sind Ameisenarbeiterinnen zu 75 % miteinander verwandt, also stärker, als es mit einer eigenen Tochter möglich wäre.

 

Wenn eine Arbeiterin sich um den Nachwuchs der Königin kümmert oder das Nest unter dem Einsatz ihres Lebens gegen Feinde verteidigt, so verhilft sie damit mehr ihrer eigenen Gene zum Überleben, als wenn sie selber Nachwuchs hätte, mit dem sie nur zu 50 % verwandt wäre.

 

Dieser „genetische Egoismus“ – der in gleicher Form auch für Bienenvölker gilt – ist somit die wahre Grundlage der Organisation des Ameisenstaats.

 

 

descZu Gast bei Freunden?

Viele andere Tiere schätzen die Vorteile, die das Leben in einem Ameisenbau bietet. Manche wollen nur vom Schutz vor Feinden profitieren, den die Ameisen bieten, andere wiederrum leben auch räuberisch von den Ameisen selber.

 

Diese Ameisengäste gehören unterschiedlichsten Tiergruppen an. Meistens handelt es sich um Insekten, daneben leben jedoch auch verschiedene Spinnentiere als Ameisengäste. Einige dieser Gäste leben nur zu bestimmten Entwicklungszeiten, etwa als Larve bei den Ameisen, andere dauerhaft. Einige der Gäste bieten den Ameisen Leckerbissen in Form von Drüsensekreten an, andere tarnen sich – um nicht entdeckt zu werden – in Geruch und Verhalten als Ameisen.

 

Ein faszinierendes Beispiel sind die Schmetterlinge aus der Familie der Bläulinge, von denen weltweit 75 % der Arten in ihrem Raupenstadium von oder mit Ameisen leben. So wird z.B. die Raupe des auch in Augsburg heimischen Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings von der Roten Gartenameise wie die eigene Brut gepflegt. Die Raupe gibt einerseits Zuckerwasser an die Ameisen ab, andererseits frisst sie die Ameisenbrut.

 

 

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen beispielhaft einige in Augsburg vorkommende Ameisenarten vor.