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Faszination Fledermaus


 

Familienbande

Fledermäuse und Flughunde bilden die Gruppe der Fledertiere. Sie ist mit weltweit etwa 1.100 Arten nach den Nagetieren die artenreichste Säugetiergruppe. 
Etwa 25% aller Säugetierarten sind Fledertiere!

Im Laufe der Evolution sind sie, nach Flugsauriern und Vögeln, die jüngste Gruppe der Wirbeltiere, die die Fähigkeit zum aktiven Flug erworben hat.

In Europa kommen zwei Gruppen von Fledermäusen vor: Hufeisennasen und Glattnasen.

Die Familie der Hufeisennasen ist in Bayern mit zwei Arten vertreten, der Großen und der Kleinen Hufeisennase. Beide Arten kommen in der Region Augsburg aber nicht mehr vor. 
Die artenreichste Gruppe der Fledermäuse sind die Glattnasen, zu ihnen gehören rund ein Drittel aller weltweit bekannten Fledermausarten.

 

 

Insektenfresser mit Echoortung

Mit Hilfe der Echoortung haben Fledermäuse die Nacht erobert und besetzen dort ähnliche ökologische Nischen wie Vögel bei Tag.

Fledermäuse stoßen kurze, für Menschen meistens unhörbare Rufe im Ultraschallbereich aus und empfangen mit ihren Ohren die reflektierten Echos. Dadurch können sie sich auch in völliger Dunkelheit orientieren.

Je nach Bedarf verändern Fledermäuse die Tonhöhe der Rufe. Sie verwenden z.B. bei der Jagd andere Rufe als im normalen Flug oder bei der Kommunikation mit Artgenossen. 
Weil sich die Rufe der einzelnen Fledermausarten voneinander unterscheiden, können sie auch bei der Artbestimmung helfen. Hierfür wird ein Fledermausdetektor benutzt, ein Gerät zur Umwandlung der Ultraschalllaute in für Menschen hörbare Töne.

 

 

Ein Fledermausjahr

Im April endet der Winterschlaf der Fledermäuse und die Tiere wandern in ihre Sommerquartiere. 
Die Weibchen bilden größere Gruppen und suchen ein Quartier für Geburt und Aufzucht der Jungtiere („Wochenstuben“). 
Die Männchen leben in dieser Zeit allein oder in kleinen Männergruppen.

In den Wochenstuben kommen von Juni bis Juli die Fledermausjungen zur Welt. Sie sind bei der Geburt nackt und blind und werden von ihren Müttern gesäugt.

Die jungen Fledermäuse gehen im August oder September erstmals auf die Jagd und lernen unter Anleitung der Mütter ihre Umgebung kennen. 
Im September treffen Männchen und Weibchen wieder aufeinander und es beginnt die Paarungszeit. 
Im Oktober neigt sich das Fledermausjahr wieder dem Ende entgegen und die Fledermäuse suchen ihre z.T. weit entfernten Winterquartiere auf. Als Quartiere dienen Mauerspalten, Höhlen, Keller oder Baumhöhlen.  Bis April halten Fledermäuse Winterschlaf, wobei ihre Herzschlagfrequenz von 600 auf 10 Schläge pro Minute sinkt und ihr Stoffwechsel verlangsamt wird. Die Tiere leben jetzt von ihren Fettreserven.

 

(Fotos: D. Nill, www.dietmar-nill.de)

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