Nachtfalter
Als Nachtfalter werden die Vertreter der Großschmetterlinge bezeichnet, die nicht zu den Tagfaltern gehören.
Aber keineswegs alle Nachtfalter sind tatsächlich nachtaktiv, einige, wie z.B. die sogenannten "Blutströpfchen", fliegen auch tagsüber.
Das Nachtleben hat den Vorteil, dass ein Großteil der Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten nachts nicht mehr unterwegs sind.
Allerdings stellen Nachtfalter keine zoologische Einheit dar. Keineswegs sind alle Nachtfalter direkt miteinander verwandt, so sind beispielsweise die Spanner und Sichelflügler relativ nahe mit den Tagfaltern verwandt.
Unbemerkte Vielfalt
Zu Unrecht stehen die Nachtfalter im Schatten ihrer bekannteren Verwandten, den Tagfaltern.
Was viele nicht wissen: In Deutschland kommen über 3300 Nachtfalterarten vor, dies sind mehr als 95 % aller heimischen Schmetterlingsarten.
In Bayern kommen über 1000 Nachfalterarten vor, viele hundert davon auch in unseren Naturschutzgebieten. Über 30 % der bayerischen Nachtfalterarten stehen auf der Roten Liste.
Viele Nachtfalterarten sind zur Eibablage auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Besonders bedroht sind daher die Nachtfalterarten die auf Pflanzen der Lebensräume angewiesen sind, die in Folge des vom Menschen gemachten Landschaftswandels im Rückgang begriffen sind, wie z.B. Auwälder oder Trockenrasen.
Aufgrund ihrer Spezialisierung sind Nachtfalter gute Indikatorarten für die Veränderung von Lebensräumen. Sie werden daher auch im Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg genauer untersucht. Einen Untersuchungsbericht aus dem Bereich des Beweidungsprojekts können Sie hier herunterladen:
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Tagsüber gut getarnt
Die meisten Nachtfalter zeichnen sich durch eine unscheinbare, düstere Färbung aus, durch die sie bei der Ruhe tagsüber gut getarnt sind. Viele Arten ahmen mit ihrer Flügelfärbung den Untergrund, zum Beispiel Baumrinde oder trockene Blätter nach.
Doch auch hier gibt es Ausnahmen und einige der tagaktiven Nachtfalterarten stehen mit ihrer bunten und auffallenden Flügelfärbung den Tagfaltern in nichts nach.
Den richtigen Riecher haben
Im Gegensatz zu den Tagfaltern brauchen Nachtfalter keine bunte Farbenpracht, um potentielle Partner anzulocken. Weibliche Nachtfalter produzieren hingegen sogenannte Sexuallockstoffe, die über mehrere Kilometer von den Männchen wahrgenommen werden. Die männlichen Tiere besitzen hierfür besonders große und oft auch verzweigte Antennen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen beispielhaft einige in Augsburg vorkommende Nachtfalterarten vor.