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Lechheide im Botanischen Garten


descIm Vorfeld der Landesgartenschau 1985 wurde im Botanischen Garten eine ca. 0,2 ha große Lechheide aus Rasensoden, die beim Bau der Lechstaustufe 21 angefallen waren, angelegt.

 

Dieser Ausschnitt einer Lechheide wurde in den Jahren 2003 und 2013 vom Landschaftspflegeverband in Zusammenarbeit mit dem Amt für Grünordnung und Naturschutz erneuert. Hierbei wurde auf Teilbereichen der Oberboden abgeschoben, durch Kies ersetzt und mit Heumulch (Mähgut mit Samen von einer Lechheide) überdeckt.

 

Am  Wegesrand findet man weiterhin mit Thymian, Oregano und Kiefer charakteristische Pflanzen der Lechheiden, die mit ihrem typischen Duft auf sich aufmerksam machen.

 

Erhaltungskulturen im Botanischen Garten

In einem extra angelegten Pflanzbeet werden neben der Lechheide ausgewählte Arten gezeigt, für die der Botanische Garten Erhaltungszuchten angelegt hat. Normalerweise versucht der LPVA, seltene Pflanzenarten mit geeigneten Landschaftspflegemaßnahmen an ihrem natürlichen Standort zu erhalten. Bei einigen Arten ist dies allerdings nicht möglich und die Bestände werden immer kleiner, weil die Bedingungen vor Ort nicht (mehr) für diese Arten geeignet sind.

 

descBesonders problematisch ist die Situation für sogenannte Pionierarten. Sie benötigen offene (Kies-)Böden, wie sie der Lech früher reichlich geschaffen hat, für die Keimung und sind in geschlossenen Pflanzenbeständen nicht konkurrenzkräftig genug. Beispiele hierfür sind die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) oder auch das Zwerg-Sonnenröschen (Fumana procumbens).

 

Im Rahmen des Biodiversitätsprojekts „Pflanzen auf Wanderschaft“ hat der LPVA für vier ausgewählte Arten sowohl die Naturstandorte verbessert, aber auch durch Nachzucht im Botanischen Garten Augsburg und anschließende Wiederauspflanzung die Bestände unterstützt. Die Entnahme von Samen wie auch die anschließende Wiederauspflanzung erfordert natürlich eine Genehmigung der Naturschutzbehörden.

 

Das oben genannte Projekt ist nicht das erste in Augsburg, denn bereits in den 1980er Jahren kümmerte sich der Botanische Garten um den Erhalt des Augsburger Steppengreiskrauts (Tephroseris integrifolia ssp. vindelicorum), des Kleinen Rohrkolbens (Typha minima) und der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica).