Ergebnisse
Die Augsburger hatten im Jahr 2009 ein großes Interesse am Thema Amphibien und in der "Amphibienhauptsaison" im Frühjahr wurden an die LPVA-Geschäftsstelle täglich mehrere telefonische Anfragen zum Thema gestellt.
Von den 7.500 „Augsburg sucht den Frosch“-Broschüren wurden 6.500 verteilt. Erfreulicherweise nutzten viele Schulen und Gartenbauvereine die Broschüre. Im Laufe des Jahres wurden außerdem mehr als 20 Veranstaltungen (Führungen, Kindergeburtstage, Landschaftspflegeeinsätze) mit über 1.000 Teilnehmern durchgeführt.
Zentraler Bestandteil der Kampagne war jedoch die Kartierung von Amphibien- und Reptilienvorkommen, die gut verwertbare Daten und auch einige Überraschungen lieferten.
Am häufigsten beobachtet wurden Erdkröte und Grasfrosch. Leider wurden keine Wechselkrötenbeobachtungen gemeldet. Vieles deutet darauf hin, dass diese stark gefährdete Art in Augsburg ausgestorben ist.
Karten mit einer Übersicht über die im Rahmen des Projekts rückgemeldeten Amphibien- und Reptilienvorkommen können Sie hier als pdf-Dokument herunterladen:
>> AUGSBURG sucht den FROSCH: Ergebnisse der Kartierungen
Einige besondere Rückmeldungen und Aktionen möchten wir im Folgenden vorstellen:
Beispiel 1
Auf dem Gelände des Doggenclubs Augsburg am Höhgraben im Augsburger Norden wurde eine kleine Laubfroschpopulation gemeldet. Sie war bis dahin weder dem LPVA noch der Naturschutzbehörde bekannt. Gemeldet hat den Fund der Vorsitzende des Doggenclubs, Georg Wiedemann. 2010 soll auf dem Gelände des Doggenclubs ein zusätzliches Laichgewässer für den Laubfrosch entstehen.
Beispiel 2
In der Region Augsburg/Bergheim existieren zahlreiche kleinere und zwei größere Laubfroschpopulationen (insgesamt mehr als 200 rufende Männchen). Durch die Rückmeldungen und eigene Erhebungen konnte nun das genaue Verteilungsmuster de Populationen festgestellt werden.
Es zeigte sich, dass einige Laichgewässer nahezu verlandet sind und zu stark von Weidenaufwuchs beschattet werden. Bereits in diesem Jahr wurden in zwei Biotopen am Diebelbach Maßnahmen ergriffen, um die Situation für den Laubfrosch zu verbessern. Verlandete Tümpel werden ausgebaggert und Weidengestrüpp entnommen
Zusätzlich hat die Umweltinitiative Bergheim im September 2009 mit mehr als 40 Ehrenamtlichen das Laubfroschbiotop am Bergheimer Baggersee entbuscht. Die Akteure um den Vorsitzenden Moritz Bode wollen sich im Rahmen einer Patenschaft auch weiterhin um das Biotop kümmern. Im Frühjahr 2010 soll ein kleiner Beobachtungssteg errichtet werden.
Beispiel 3
Insgesamt wurden im Augsburger Stadtgebiet mehr als 60 Fundpunkte der Erdkröte festgestellt. Dabei wurden rund 3.000 erwachsene Tiere gezählt (die Gesamtzahl der an diesen Fundpunkten vorkommenden Erdkröten dürfte aber um ein deutliches höher liegen). Die Erdkröte kommt schwerpunktmäßig im Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg, in den Lechauen nördlich von Augsburg und im Wertachtal vor.
Aber auch im besiedelten Bereich existieren kleinere Populationen. Dabei spielen Kleingartenanlagen und die lechnahen Grünanlagen eine wichtige Rolle. Hier sollen in den nächsten Jahren auf öffentlichen Flächen konkrete Artenhilfsmaßnahmen umgesetzt werden (Schaffung von weiteren Laichgewässern und Sommer- und Überwinterungshabitaten).